Die Geschichte des Sprossenstuhls

Der Sprossenstuhl steht für die Urform des handgefertigten Stuhls.

Bei der Konstruktion werden die Vorder- und die Hinterfüße des Stuhlgestells mit Stäben, also runde Sprossen wie bei einer Leiter, miteinander verbunden.

Die Tradition stammt aus Venetien, verbreitet war er aber in allen Alpenländern.

Herstellen ließ sich so ein Stuhl auch ohne gekauftes Material, da man die Einzelteile auch aus roh zugeschnitzten Ästen und den Sitz aus Stroh herstellen konnte und dazu keine Maschinen benötigte.

Auf einem Gemälde von Vincent Van Gogh aus dem Jahre 1888, Vincents Stuhl, ist so eine Urform zu sehen, zwar nicht mit Ästen, aber doch mit stark unterschiedlichen Einzelteilen, die bei einer handwerklichen Fertigung entstehen.

In vielen französischen Kathedralen ist der Sprossenstuhl anzufinden, daher auch die Bezeichnung "Französischer Kathedralenstuhl".

Bis in die 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurden diese Stühle in Manufakturen oder rein handwerklich hergestellt, besonders im Tessin, weshalb er auch "Tessiner Stuhl" genannt wird.

Dann begann man Stühle industriell herzustellen, so auch bei der Holzindustrie Stoelcker, wo dieser Stuhl etwa zeitgleich mit dem Frankfurter Küchenstuhl ab 1936 produziert wurde.

Unser Sprossenstuhl enspricht dem Original aus dieser Zeit, er wird in aufwendigen Verfahren hergestellt, ist sauber verarbeitet und wie alle Stühle von Stoelcker dauerhaft stabil.

Besonderes Augenmerk gilt der unteren Innenseite der Hinterfüße, hier sind die Kanten stark gefast, wie bei den handwerklich hergestellten Stühlen aus dem 19. Jahrhundert.